TauschWatt ermöglicht im gesamten Bremer Raum „erweiterte Nachbarschaftshilfe“.
Getauscht wird nach dem Zeitprinzip. Das heißt, bei uns wird Arbeitszeit gegen Arbeitszeit im Verhältnis 1:1 getauscht.
Dabei ist es egal, um was für eine Arbeit es sich handelt. Eine Stunde Näharbeit ist genauso viel wert wie eine Stunde
Computerarbeit oder Kuchenbacken genauso viel wie Tapezieren. Diese Lebens(arbeits)zeit heißt bei uns "Tide", und eine Tide sind 10 Minuten.
Da Tiden auch die Meeresgezeiten sind, haben TauschWatterInnen entsprechend Flut oder Ebbe auf ihren Tidenkonten.
Jedes Mitglied hat ein Konto, auf dem die eingenommenen und ausgegebenen Tiden verbucht werden. Der Kontostand darf
ein Limit von 300 Tiden in der Flut bzw. (neu) 150 Tiden in der Ebbe nicht überschreiten.
In der Marktzeitung (nur für Mitglieder), werden die Angebote und Gesuche in Anzeigen unter zur Zeit 40 Rubriken
veröffentlicht. So können interessierte Tauschpartner ganz leicht zusammenfinden.
Wichtig ist, dass nicht Zug um Zug getauscht werden muss, sondern im Rahmen eines Ringtauschs etwa nach dem Motto:
"Hilfst du mir, helfe ich – jemand anderem."
Beispiel:
Uschi kann wunderschöne Puppen basteln, hat aber kein Auto und möchte
häufiger mal gefahren werden. Das erledigt Rüdiger, der sie mit seinem Auto öfter mal fährt.
Außerdem putzt Rüdiger regelmäßig bei Susanne die Fenster. Rüdiger bügelt nicht gerne,
dafür hat er Petra, die geradezu leidenschaftlich gerne vor dem Fernseher bügelt –
das entspannt sie so schön. Aber nun ist Petra gerade krank und zu schlapp zum Einkaufen,
also ruft sie Susanne an, die dann die Besorgungen für sie erledigt und sie auch noch zum
Arzt begleitet.
Susanne möchte sich etwas Modisches kaufen, ist aber unsicher. Sie lässt sich von Melanie
begleiten, die einen sehr sicheren Geschmack hat und Susanne richtig festlich ausstaffiert.
Melanie braucht jemanden, der ihr den Rasen mäht. Das macht Peter, der wiederum gerade ein
Geschenk für seine Tochter sucht – da kommt eine Puppe von Uschi gerade recht ......
Wie man sieht, werden nicht nur Arbeiten getauscht, sondern auch Beratung, Unterricht und
Gegenstände. Die Berechnung der Gegenstände erfolgt individuell, das heißt, die beiden
Tauschenden müssen sich über den Preis einig werden („Dieses Buch ist mir mindestens eine
halbe Stunde Arbeit wert!"). Alles andere wird nach Zeit abgerechnet. Im Prinzip kann alles
getauscht werden, über das sich zwei Mitglieder einig werden. Der Verein selbst vermittelt
keinen Tausch, er stellt nur die dafür notwendige Logistik zur Verfügung. Außerdem wird
alle drei Monate ein Markttag veranstaltet, der hauptsächlich dem Tausch von Gegenständen dient.
Überregional tauschen
TauschWatt als Tauschring ist Mitglied in zwei überregionalen Tauschring-Verrechnungsstellen,
so dass wir auch mit Tauschring-Mitgliedern in ganz Deutschland tauschen können.
Was kostet das?
TauschWatt nimmt zur Zeit einen Jahresmitgliedsbeitrag von € 12,--. Davon werden die Miete
für das Büro, Telefon- und Portokosten bezahlt, eben alles, was auch wir nicht gegen Tiden
erwirtschaften können. Die Marktzeitung, die monatlich erscheint, wird zum Selbstkostenpreis
abgegeben. Außerdem zahlt jedes Mitglied im Monat 2 Verwaltungstiden, davon wird die Arbeit
vergütet, die zum Erstellen der Marktzeitung, zum Buchen der Tidenbewegungen, für Bürodienst
und Verwaltung erbracht wird.
Tauschwatt e.V. Der Verein wird demnächst aufgelöst